Viel Betrieb im bergischen Land

 

 

Das bergische Land gehört schon lange zu meinen Favoriten. Hier finden sich auf engem Raum eine reizvolle Natur-, wie auch eine fleißige Industrielandschaft. Dazu noch die typische Bauweise des Bergischen mit den schieferverkleideten Bahngebäuden. Sehr reizvoll!

Nun geriet mir das kleine Buch über die knapp 4 km lange Nebenstrecke von Remscheid nach Hasten (Pillmann, Schürings: Von Remscheid Hbf nach Hasten, Rheinisch Bergische Eisenbahngeschichte Band 2) in die Finger und sofort begann es in mir zu arbeiten: da müsste doch was gehen...

 

Der Personenverkehr wurde zwar schon in den 20er Jahren stillgelegt, doch das können wir ändern. Gerade im Bergischen wirken VT 95, bzw. später VT 98 doch genau richtig!

Die zahlreichen Industrieanschlüsse wurden noch bis in die 80er Jahre bedient, meist mit der V60 als Ng, später nur noch als Üg. Fallweise unterstützt durch V36 oder Köf III (na ja, nobody's halt perfect).

Der bekannte Standardplan. Der Bhf Hasten selber wurde in der Anzahl der Gleise moderat gekürzt; die Vorbildsituation ist durchaus erkennbar. Als Zutat erhielt er den (obligatorischen) Köf-Schuppen und den Anschluss eines Großmarktes (hier können z.B. Kühlwagen entladen werden). Den Anschluss des Stahlwerks Lindenberg gab es tatsächlich, wenn auch etwas weiter vom Bhf in Parallellage zum Streckengleis entfernt. Später wurde das Werk von der Bergischen Stahl-Industrie übernommen, die bereits in Nähe zum Remscheider Hauptbahnhof ein Werk unterhielt.

 

Eine Industrieanschlussbahn in den Ortsteil Stockden war tatsächlich geplant, aber nicht mehr gebaut worden. Sie sollte eine neu projektierte Gasanstalt bedienen, zu deren Bau es aber nie kam, da Remscheid an das Ferngasnetz ging. Bei mir bedient sie ein Bauunternehmen, einen Mineralölhandel und einen Schrotthändler. Diese Anschließer hat es alle tatsächlich gegeben, wenn auch an anderer Stelle unserer Bahn.

 

Über eine Wagendrehscheibe schließt sich noch ein weiterer Stahlhandel an. Eine Gleissituation, wie wir sie bei der Firma Hessenbruch finden konnten. Ein Zufahrtsgleis zur Drehscheibe wurde aber bereits dauerhaft an den Schrotthändler August Fricke verpachtet.

 

Hier wird der Anlageninnenraum optisch geschlossen, was sicherlich ein reizvolles Bild bieten würde. Die Kranhalle könnte nach vorne offen dargestellt werden, was faszinierende Einblicke ermöglicht. Auf jeden Fall müsste Sorge getragen werden, dass man auf die Wagen zugreifen kann. Aber wie werden die Wagen verschoben? Eine Spillanlage könnte zwar dargestellt werden, funktioniert im Modell aber eher schlecht. Verschub mit dem 1:1 Finger? Warum nicht. Jedenfalls solange, bis es einen funktionierenden 1:45 Rangiertraktor oder Zwei-Wege-Fahrzeug gibt.

 

Was gibt es überhaupt zu den betrieblichen Möglichkeiten zu sagen?

 

Der Personenverkehr wird durch Schienenbusse VT98/VS98 abgedeckt, die IAB Stockden wird fallweise im Arbeiterverkehr bedient. Denkbar wären natürlich auch lokbespannte Züge; in den Nachkriegsjahren gab es noch vereinzelte Sonderzüge während der Hastener Kirmes (mit einer Vorserien-V160 'Lollo' bespannt).

 

Im Güterverkehr bringt die V60 den Nahgüterzug bis Hasten, Einfahrt auf Gleis 1. Die Köf zieht die für Hasten bestimmten Wagen ab, die aufmerksame Rangierer in Remscheid an den Zugschluss gestellt haben. Sie werden zunächst an Gleis 2 gestellt. Nun drückt unsere V60 die restlichen Wagen als Übergabe nach Stockden. So sind beide Diesel erstmal mit Rangiertätigkeit beschäftigt.

Dies kann erschwert werden durch fahrplanmäßige Personenzüge, die dazwischen eingelassen werden müssen. Steigerung ist auch möglich, indem wir beim Zusammenstellen der abgehenden Wagen auf die Reihung achten: ein Teil der Wagen wird in Remscheid auf Züge Richtung Lennep (Wuppertal) gehen, andere in Gegenrichtung gen Solingen (Düsseldorf).

 

Wagenreihung des Ng:

 

Wenn das noch nicht reicht könnte der Ng auch noch Wagen für Vieringhausen gebracht haben, die ebenfalls als Üg abgefahren werden müssen. Dann würde der Fiddleyard auch noch diese Station mit darstellen.

 

Reicht?

Einen noch!

 

Die BSI hat mit ihren verschiedenen Werken ein hohes Frachtaufkommen. Sie benutzt die Gleise der DB mit ihren eigenen Maschinen (Elna?) im Binnenverkehr mit. Die beiden sichtbaren und weitere virtuelle Werke im Fiddle würden verschiedene Produktionsstadien der Stahlverarbeitung darstellen. Wenn dann noch ein (Achtung, jetzt kommt er doch noch mal:) Mauerdurchbruch (ein ganz ein kleiner!) in Werk II in den Nebenraum geschlagen wird, dann könnten auch längere Ganzzüge mit Schwerlastwagen Ssy sehr effektvoll in die Halle fahren. Nebenan würde dann mit dem Fünffingerkran die Wagenladungen getauscht werden.

 

Im Original wurden alle Weichen von Hand ortsgestellt. Es spricht aber nichts dagegen die Einfahrweichen ferngestellt auszuführen. Die beiden Weichen im Untergrund sollten auf jeden Fall digital gesteuert werden. Bei dem hohen Verkehrsaufkommen wären aber auch Einfahrsignale noch plausibel.

 

Die Anlage könnte insgesamt sogar etwas niedriger gebaut werden, als hier eingezeichnet. Das Stück mit dem Schrotthändler ist als herausnehmbares Teilstück konstruktiv gut beherrschbar. Ein leicht trapezförmiger Zuschnitt erleichtert das Einsetzen (Einschieben) und gewährleistet exakte Flucht der drei Gleisübergänge. Das würde den Zugang deutlich verbessern im Gegensatz zu einer dauerhaften Duckpassage.

Was fällt auf?

Dass der Autor sich hier zu dem bislang längsten Text hat hinreissen lassen?

Deutet sich da schon ein Trend an?

vorherige Seite: Auch Sieber geht kleiner!

nächste Seite: Weiter in Hasten