Hain bekommt ein Stellwerk

 

Erinnert sich noch jemand an die Miba-Spezial Ausgabe 10 'Rechts und Links der Strecke'? Dort stellte Lutz Kuhl sein H0-Stellwerk nach Vorbild aus dem Rangierbahnhof Opladen vor; der Titel des Artikels: "Ein Stellwerkchen für alle Fälle".

 

Mit seiner Mischbauweise aus Fachwerk, Ziegel und Schiefer passt es wunderbar ins Bergische. Und mit seinen moderaten Grundmaßen passte es natürlich vortrefflich in meinen Anlagenraum.

 

Vor allem aber dient es als Fingerübung, an dem ich testen konnte, ob mir die Verschieferung einigermaßen glaubwürdig gelingen würde.

Es beginnt mit dem passenden Vergrößern der alten Miba-Zeichnungen (193% von H0 nach 0).

Grundmaterial wieder die Kapa-Platte, sie lässt sich am leichtesten bearbeiten und sich zu einem stabilen Baukörper verkleben.

Fenster fanden sich noch im Vorrat; sie mussten aber angepasst werden, d.h. sie verloren einige Fenstersprossen und mussten dann vorsichtig beigefeilt werden. Die Türen musste ich allerdings neu aus Polystyrol aufbauen.

Reste fand ich außerdem für das Ziegelmauerwerk. Es sind die alten Mauerplatten von Addie, die meines Wissens schon lange aus dem Programm genommen sind. Sie waren für 0 ein Hauch zu groß, ich hingegen empfand sie eigentlich als genau richtig. Vor allem aber lassen sie sich durch ihre tiefe Profilierung auch in den Fugen relativ leicht farblich behandeln. Leider hat sich damit mein Vorrat nun auch geneigt.

Dünne Holzleisten ergeben das Fachwerk; die Gefache habe ich später mit Acryl-Spachtelmasse ausgefüllt.

Die größte Geduldsprobe war natürlich die Verschieferung, aber am Ende stellte es sich als gar nicht mal so schwierig heraus. Hierfür hatte ich Bastelpapier in einem passenden Farbton (aus einem Hobby- und Kreativgeschäft) besorgt und in ca. 7-8 mm breite Streifen geschnitten. Die einzelnen Schieferplatten sind leicht diagonal daraus getrennt. Aus dem Vorrat habe ich gemäß der guten Zeichnung die einzelnen Reihen übereinader lappend geklebt; dabei musste auch die wechselnden Verlegerichtungen geachtet werden. Nach dem Trocknen habe ich die Spitzen der Platten noch mit feinem Bastelmesser etwas nachbearbeitet.

Eigentlich dachte ich ursprünglich daran den Schiefer später noch einfärben zu müssen, doch gefiel mir am Ende die Farbe des Papiers so gut, dass ich dann darauf verzichtet habe.

Das Dach ist abnehmbar als eigener Baukörper erstellt in einem Mix aus Kapa und Polystyrolplatten. Den Abschluss bilden Dachziegelplatten, die ich von meinem Modellbahnhändler in Osnabrück mitgebracht habe.

Mit Plakafarben wurde das Gebäude bemalt und dezent gealtert, dazu kamen noch Details wie die Dachentwässerung. Es soll noch eine vollständige Inneneinrichtung mit Hebelstellbank entstehen; wie man sieht, habe ich hier schon Vorbereitungen getroffen. Außerdem fehlen u.a. noch die Türdrücker, was ich aber bei passender Gelegenheit noch nachholen werde.


Inzwischen habe ich das Obergeschoss noch ein Stück in der Höhe gekürzt. Mir erschien es im Vergleich zu den Vorbildfotos als zu hochgewachsen. Der Eingriff hat dem Gebäude gut getan - man vergleiche mal mit Bildern aus dem späteren Anlagenbau.

vorherige Seite: Ein Schuppen für die Köf

nächste Seite: Peco-Pfriemeleien