Weichenumbau und -antriebe

 

Weichen und Gleismaterial vom britischen Hersteller Peco wurden bei mir zur ersten Wahl. Die Geometrie erlaubt deutlich elegantere Gleisfiguren als das doch arg 'spielzeughafte' Lenzsystem (sorry, ist aber so!).

 

Vorbildnäher, sicher nicht vorbildlich, dennoch gute Kompromisse. Vor allem die Bogenweichen machen eine 'gute Figur'. Mit den 'falschen' Schienenprofilen und Kleineisen kann ich leben, ich kann den (wie sollte es auch anders sein) viel zu kleinen Platz gut ausnutzen und habe darüber hinaus auch noch das etatschonendere Gleissystem.

 

Was leider so gar nicht gefällt sind die klobigen Antriebskästen der Weichen, in denen sich eine Feder versteckt, deren vornehme Aufgabe es ist, die Weichenzungen in ihren Endlagen zu fixieren. Diese Kästen mussten weg!

 

Dabei gilt es ein paar Punkte zu beachten:

1. Drei Schwellen werden herausgesägt - sie werden durch passende Polystyrolstücke ersetzt und später farblich angepasst

2. Die Weichenzungen verlieren automatisch ihren Halt - sie werden im Gelenk verlötet

3. Die Stellstange (eigentlich müsste man von -balken sprechen) wird bei der Gelegenheit auch noch etwas schmaler zugeschnitten

4. Die Originaldrähte zum Herzstück unter der Weiche werden entfernt - es werden neue Zuleitungen eingelötet und die Zungen mit Drahtbrücken gleich mit daran angeschlossen. Die Polarisierung erfolgt später über separate Schalter, bzw. die Servoelektronik

 

So sieht das Ganze im Bild aus:

Unter die Weichen kamen nach dem Einbau die Mechaniken von H0fine; sie erlauben eine gleichzeitige Drehung einer später einzubauenden Weichenlaterne. Das reizt natürlich sehr. In der von mir gekauften Variante ist außerdem ein Servomotor bereits integriert. Der Zusammenbau nach Anleitung stellte keine Schwierigkeit dar, allerdings habe ich es mir selber unnötig schwer gemacht. Das Justieren unter der Anlage gestaltete sich doch schwieriger als erwartet, es ist mir leider nicht überall gut gelungen. Bei einigen Weichen habe ich am Ende nur noch die Mimik der Antriebe benutzt und leistungsstärkere Servos an zugänglichere Stelle daneben gesetzt, die das Ganze nun anlenken. An einer Stelle war die Vorplanung leider doch nicht so gut; hier lief ein Spant so dicht unter der Weiche, dass ich gerade mal einen Stelldraht, aber nicht mehr die Mimik unterbringen konnte. So habe ich auch nicht mehr an allen Weichen die Laternenmechanik  einbauen können.

Alternativen? Ja, kam nur leider nicht selber drauf und habe es auch erst viel zu spät woanders gesehen. Es ist einfacher die Antriebe noch am Basteltisch unter die Weichen zu setzen und sie da entspannt zu justieren. Dazwischen muss natürlich noch eine passende Polystyrolplatte o.ä. gesetzt werden, damit später nicht der Schotter in die Mechanik rieselt. Das Gesamtkunstwerk wird dann hinterher in die Anlage 'versenkt'. Dazu muss lediglich eine passende Öffnung in die Platte geschnitten werden. Ich denke, dass ich zukünftig so vorgehen werde.

Auf dem zweiten Bild ist die Ansteuerelektronik von mbtronik zu erkennen. Sie erlaubt das Schalten der Weichen sowohl digital über die Zentrale als auch analog über Taster oder Schalter. Und jetzt:

 

Old Shool meets High Tech!

Ich habe mir ein Konvolut alter Trix-Schalter in der Bucht geangelt! Auseinander gebaut, gereinigt, die Gehäuse neu lackiert und zwei Schaltergruppen jeweils nahe an passender Stelle montiert. Der kleine Weichenplan daneben dient als Einarbeitungshilfe für neues Personal (Fahrdienstleiter werden allerorten gesucht!). Die Weiche liegt in Grundstellung, wenn der Hebel oben ist, auch das vereinfacht die Bedienung.

 

Ich werde wohl entgegen dem Vorbild ein Stellwerk und die entsprechenden Kabelkanäle darstellen. Manchmal siegt halt Neigung über Vorbildtreue.

 

Zu guter letzt: es gibt eine Ausnahmesituation! Der Anschluss in der 'Frankfurter Straße', der (auch nicht so ganz vorbildgetreu) auf der freien Strecke zur Eintracht liegt, wird vor Ort gestellt, und zwar verschließbar. Hier kommt eine Mechanik von Outbus zum Einsatz, kombiniert mit einem Bluepoint-Weichenschalter. Der Zugführer der Übergabe muss im Bhf. Hain den Weichenschlüssel im Agenturgebäude abholen und die Weiche (1a im Nummernschema) entsprechend auf- und zuschließen.

 

Ein weiterer feiner Spaß!