Kein Grund zur Zorge

 

In der Miba Spezial 41 'Perfekte Anlagenplanung' stellte Michael Meinhold die kleine Harzer Nebenstrecke von Gittelde nach Bad Grund vor. Thomas Siepmann steuerte einen Anlagenentwurf für Spur 0 dazu.

 

Das besondere am Endbahnhof Bad Grund war, dass sich die Gleisanlagen von Güterverkehr und Personenabfertigung hintereinander und rund 400m getrennt befanden. Dies war dem engen Tal geschuldet, das eine Ausdehnung in der Breite verhinderte. Im Personenbahnhof befanden sich auch die Verladeanlage der Erzgrube 'Hilfe Gottes', die mit einer Wagendrehscheibe angeschlossen war. Der eigentliche Personenbahnhof hatte auch keine Umfahrmöglichkeit, so dass die eingefahrenen Züge bis zum Güterbahnhof zurück drücken mussten. Spitze Kreuzung war damit kaum möglich und wohl auch gar nicht vorgesehen, denn hier verkehrten nicht viele Zugpaare.

Damit sei auch schon auf eine Tatsache hingewiesen, die eine Umsetzung ins Modell zwar optisch sehr interessant macht, betrieblich aber weniger herausfordert.

 

In meinem ersten Versuch den Siepmannschen Entwurf (der übrigens für sehr ähnliche Raummaße gezeichnet war) auf mein Anlagenzimmer zu übertragen, musste ich feststellen, dass er wohl doch etwas zu optimistisch war. Er wollte einfach nicht akzeptabel in meinen Raum hineingebogen werden. Vor allem die Erzanlagen drängten den Raum zu sehr zusammen.

 

Da erinnerte ich mich an die Kleinbahn Ellrich – Zorge, die ebenfalls im Harz lag, durch die innerdeutsche Grenze aber gnadenlos zerschnitten worden ist. Ähnlich wie in Bad Grund erforderte die Topografie ein Auseinanderziehen der Gleisanlagen im engen Tal der Zorge. Das Empfangsgebäude war zwar größer, hatte aber auch nur einen Hausbahnsteig ohne Umsetzmöglichkeit. Dafür ein Gleis, das den angebauten Güterschuppen bediente. Die Güteranlagen waren aber deutlich bescheidener (langweiliger...?) als die von Bad Grund.

Warum also nicht beides miteinander kombinieren?

 

Heraus kam mein Entwurf 'Zorger Grund'.

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